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©WSW/P. Hartberger

Wohnbaustadträtin Gaál lädt zur Ausstellung „Terra Nova - 70 Jahre Siemensstraße“ in Floridsdorf

Eine original „Duplex-Wohnung“ wird zum Museum für sozialen Städtebau und Wohnbau in der Nachkriegszeit – der Eintritt ist frei

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Wohnungsnot in Wien dramatisch. Über 86.000 Wohnungen waren zerstört oder unbrauchbar. Die Stadt Wien reagierte darauf mit einem kommunalen „Schnellbauprogramm“, in dessen Rahmen unter anderem die Siedlung Siemensstraße (1950-54) entstand. In diese Zeit führt nun die Ausstellung „Terra Nova. 70 Jahre Siemensstraße“ zurück. Mit über 1.700 Wohnungen war die Siedlung zum Zeitpunkt ihrer Errichtung die größte kommunale Wohnhausanlage Wiens, die international Beachtung fand und heute unter Denkmalschutz steht. Ihre Errichtung jährt sich heuer zum 70. Mal.

„Nachbarschaft“ und „Soziales Grün“ als Planungsprämisse

Nach dem Leitsatz „Wiederaufbauen heißt Bessermachen“ formulierte die Stadt nach dem Krieg neue städtebauliche Kriterien, welche sich bewusst von den dichtverbauten gründerzeitlichen Vorbildern verabschiedeten.

Die Siedlung Siemensstraße, die von Architekt Franz Schuster (1892-1972) konzipiert wurde, stand unter dem Leitbild der „Neuen Nachbarschaft“. Gemeint war damit eine neue Form des großstädtischen Zusammenlebens, das die Bedürfnisse unterschiedlicher Bevölkerungs-gruppen berücksichtigte. So wurden eigene Haus- und Wohnungstypen entworfen, wie auch eine „Heimstätte für alte Menschen“.

Eingebettet in großzügige Frei- und Grünflächen, („Soziales Grün“) entstanden ein Volksheim, ein Kindergarten, ein Kinderfreibad und eine Ladenzeile. Charakteristisch für diese und andere Nachkriegssiedlungen der frühen 50er-Jahre ist die sogenannte  Duplex-Wohnung, eine Kleinwohnung, die bei späterem Bedarf zusammengelegt werden konnte.

In enger Zusammenarbeit mit ZeitzeugInnen konzipiert, erzählt die Ausstellung aber auch über Wohnkultur und Alltagsleben der 1950er-Jahre. Im Ausstellungsraum warten neben historischen Plänen und Fotos auch Leihgaben aus der Zeit wie das Lohner-Moped „Sissy“ und Exponate der SW-Möbellinie (Soziale Wohnkultur) auf die BesucherInnen.

Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal: „Die sozialen Errungenschaften des kommunalen Wohnbaus in Wien sind immer auch ein Stück lebendiger Alltagsgeschichte. Umso mehr freut mich die Mitwirkung von Bewohnerinnen und Bewohnern an dieser sehenswerten Ausstellung.“

Öffnungszeiten (Besichtigung nur nach Voranmeldung):

Jeden Freitag (außer Feiertag), 12.00 bis 18.00 Uhr bzw. nach Terminvereinbarung. Achtung: Aufgrund der aktuellen COVID Vorgaben ist eine  Terminvereinbarung bei wohnpartner unter 01 24 503-21080 (Mo. bis Fr. 9:00 bis 16:00) oder lokal21@wohnpartner-wien.at) unbedingt erforderlich. Der Eintritt ist frei.

Geführter Rundgang:

Freitag 16. Oktober 2020
Treffpunkt: Scottgasse 5/107/1, 1210 Wien
(Auch hier gilt: Zutritt nur nach vorheriger Terminvereinbarung bei wohnpartner möglich.)

Erstellt wurde die Ausstellung vom Nachbarschaftsservice wohnpartner (Team 21), dem Referat Wohnbauforschung und internationale Beziehungen und dem Wien Museum.

Ort: Original Duplex-Wohnung 21., Scottgasse 5, Stiege 107/1

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